Sqare

Abschied von Loretta

Neues von der Weide: Leben kommt und Leben geht.

Während wir uns in diesem Frühjahr und Sommer auf die Geburt von 24 (!) kleinen Fellpaketen freuen, mussten wir am 12. Februar von Loretta Abschied nehmen.

Auch wenn Loretta erst spät zu uns kam, war sie nach dem Tod von „Die Alte“, die stolze 19 Jahre alt wurde, die dienstälteste Mutterkuh in unserer Herde. Eine kleine Rückschau auf viereinhalb ereignisreiche Jahre:

Im Dezember 2019 kam Loretta zusammen mit 4 anderen Kühen zu uns auf den Hof. Zu dieser Zeit trug sie bereits die kleine Luana in sich, die im folgenden Mai auf die Welt plumpste. Nach Luana folgten für Loretta noch 3 weitere Kälber: Lolita, Loltje und Lenzo.

Im Sommer 2021 bescherten uns Loretta und ihr Kuhkalb Lolita viele schlaflose Nächte. Die kleine Lolita litt nach ihrer Geburt an einer Bauchnabelentzündung. Die Umstände führten wiederum zu einer Euterentzündung bei Loretta, da Lolita nicht ausreichend trinken konnte. Uli hat Loretta damals von Hand gemolken, um ihr den Druck vom Euter zu nehmen. Es dauerte mehrere Monate, bis Lolita endlich über den Berg war und wir aufatmen konnten. Heute ist Lolita knapp 2,5 Jahre alt, bei bester Gesundheit und erwartet bald selbst ihr erstes Kalb von unserem Zuchtbullen Campino.

Mit Lenzo kam im Juni 2023 Lorettas nächstes Sorgenfellchen auf die Welt. Anfangs verweigerte Lenzo konsequent Lorettas Milchbar. Um eine schmerzhafte Entzündung des prall gefüllten Euters zu verhindern, musste Loretta erneut mehrmals am Tag von Uli gemolken werden. Doch am 21. Juni, nach fast zwei Wochen des Zögerns, fand Lenzo endlich Gefallen an Lorettas Milch, was nicht nur bei Mama Loretta, sondern auch bei den Bauern für große Erleichterung und Freude sorgte. Auch Lenzo geht es mittlerweile prächtig. Er weidet mit anderen halbstarken Jungspunden derzeit noch in Glüsingen, zieht aber bald auf die Sommerweide nach Freschenhausen.

Loretta war uns Menschen stets zugewandt, genügsam und ausgeglichen - und somit eine große Bereicherung für die Herde. Mit zunehmendem Alter wurde Lorettas Euter jedoch immer größer, immer schwerer und hing sehr tief. Loretta war eine Kreuzung und das große Euter ein Zeugnis der Milchrinder in ihrer Abstammungslinie. Zur Euterproblematik kamen Beschwerden an den Klauen und beim Gehen hinzu. Loretta baute körperlich ab, das Alter forderte schließlich seinen Tribut. Am 12. Februar haben Uli, Lars und Co. schweren Herzens entschieden, Loretta mit fast 16 Jahren gehen zu lassen. Wir sind sehr dankbar für all das, was Loretta zum Hof und zu unserem Herdengefüge beigetragen hat. Fairwell Loretta!

(Das Foto entstand im Frühjahr 2020 und zeigt Loretta mit ihrem Kalb Luana in Freschenhausen.)

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