Sqare

Nachtrag zum Fisch am Mittagstisch

Liebe Kundinnen und Kunden,
gerne möchte wir uns noch einmal über die Entscheidung zum Salzwasserfisch äußern, da unser Beitrag am Freitag zu einiger Aufregung geführt hat.

Die Entscheidung, Salzwasserfisch aus unserer Verarbeitung in der Manufaktur zu streichen, haben wir nicht getroffen, um zu provozieren, zu ärgern oder gar Existenzen zu gefährden.

Vielmehr ist sie Ausdruck unseres Wunsches, unseren eigenen Werten treu zu bleiben. Uns war bewusst, dass solche Entscheidungen Emotionen wecken können, insbesondere, wenn sie Veränderungen nach sich ziehen.

Wir versuchen immer wieder zu reflektieren, wohin wir uns mit unserer Arbeit und in unserem Denken entwickelt haben.

Als Uli und ich vor 30 Jahren auf unserem Pachtacker standen und den Entschluss gefasst haben, mit unserer Arbeit der Erde, der Natur und dem Leben im Allgemeinen möglichst wenig Schaden zuzufügen, merkten wir, dass es uns viel Freude bereitet, unsere Begeisterung für unsere Arbeit mit anderen Menschen zu teilen. So wuchs unser Laden und unser Kundenstamm stetig an und noch immer empfinden wir es als großes Glück, in der Lage zu sein, auf diesen fruchtbaren Böden, mit Wasser, Sonne und organischer Düngung so tolle Lebensmittel anbauen zu können.

Diese Produkte dann in unserer Manufakturküche zu leckerem Essen weiterzuverarbeiten, ist für uns die Krönung. Mit der Zeit wurde unser Gemüseangebot erweitert durch Galloways und Hühnern in einer überschaubaren Anzahl, die unserer Fläche und unserer Hofgröße entspricht. Uns ist es wichtig, dass sich alles weitestgehend in Waage befindet und in gesundem Verhältnis zueinander steht - das Futter, die Fläche, die Nährstoffe, der Ertrag.

Allerdings können wir dieses Gleichgewicht nur bei unserer eigenen Produktion versuchen anzustreben. Im übrigen Sortiment des Ladens wird es ziemlich schwierig. Die ökologischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge in unserer globalisierten Welt sind so komplex und verworren, dass man bei genauer Betrachtung scheinbar nichts richtig machen kann und nicht weiß, wo man anfangen und wo aufhören soll. In der übrigen Welt gerät mehr und mehr alles aus den Fugen: das Ökosystem, das Wirtschaftssystem, vieles hängt in gewaltiger Schieflage.

Wir möchten uns in kleinen Schritten in unserem Minikosmos wieder mehr darauf besinnen, woher wir kommen und uns Stück für Stück unserem Ziel, hinter allen Produkten gleichermaßen stehen zu können, etwas annähern. Der Verzicht auf den Fisch im Mittagstisch ist das Bestreben, sich wieder mehr den Ursprüngen zuzuwenden, eine reine Overmeyer-Entscheidung, die nur unseren Betrieb betrifft und kein moralischer Zeigefinger.

Larissa und Nils von Effenberger Fischdelikatessen machen sehr gute Arbeit und bemühen sich, durch die Auswahl ihrer Ware und ihr durchdachtes und reflektiertes Angebot durchaus um ein Gleichgewicht in ihrem Geschäft und wir unterstützen es ganz besonders, wenn es Fisch sein soll, diesen dort zu kaufen und nicht woanders!

Wir freuen uns weiterhin über konstruktive Kritik und Anregungen - gerne auch persönlich und nicht anonym. Ein direkter Austausch schafft oft mehr Klarheit als geschriebene Worte.

Herzliche Grüße und bis bald im Hofladen!

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