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Wintergemüse und Frühlingsgefühle

Mit großen Schritten kommen wir der kalten Jahreszeit immer näher. Für die Landwirtschaft bedeutet es, dass das Lagergemüse nun nach Hause geholt wird. Früher kellerte man das Wintergemüse ein oder lagerte es in Erdmieten  - heute übernimmt die große Kühlkammer in der Scheune diesen Job.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind hier verlässlich geregelt, so dass wir bis zum Jahresende oder darüber hinaus frisches (bzw. frisch gebliebenes) hofeigenes Gemüse vermarkten können. So zumindest in der Theorie, in der Praxis war das Lagergemüse im letzten Jahr schon sehr früh ausverkauft.

Das Gemüse wird nach der Ernte nur grob geputzt, denn Sand und Lehm sind in diesem Fall willkommene Helfer. Sie sorgen dafür, dass das Gemüse nicht austrocknet. In den letzten Tagen haben wir Weißkohl, Rotkohl, Steckrübe, Winterkohlrabi und Staudensellerie geerntet und eingelagert.

Das Gewächshaus erlebt derzeit seinen zweiten Frühling. Die Tomatenpflanzen wurden vor einigen Wochen entfernt und nun wachsen Feldsalat, Mangold, Petersilie, Asiasalat und Babyleaf in den gemäßigten Temperaturen des Folienhauses. Dank der schönen Sonnentage der letzten Woche können wir die Salate wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen ernten.  

Auch bei den Gallowaydamen gibt es trotz herbstlicher Temperaturen die ersten handfesten Frühlingsgefühle. Zwei der potentiellen Muttertiere haben in diesem Jahr nicht gekalbt (Uli sagt, sie sind “leer geblieben”) und haben schließlich vorgestern erneut gebullt.

Die Kühe zeigen ihre Empfängnisbereitschaft mit auffälligem Verhalten: sie besteigen sich gegenseitig und dulden schließlich auch das Besteigen durch andere Kühe oder den Bullen. Sollte der Akt erfolgreich gewesen sein, können wir uns Mitte Juli 2022 auf Galloway-Nachwuchs besagter Kühe freuen.

In diesem Jahr sind insgesamt 14 Kälber bei uns zur Welt gekommen, davon 9 Kuhkälber und 5 Bullenkälbchen.

Die Ältesten sind mittlerweile über 7 Monate alt, die Kleinste ist erst Mitte August geboren. Auch Lolita, das weiße Sorgenkälbchen mit der Nabelentzündung, ist über den Berg und munter. Ihre Mutter, die ebenfalls weiße Loretta, wird im nächsten Jahr 14 Jahre alt und zählt, mit Abstand, zu den ältesten Tieren der Herde.

Durch Alter und Weisheit geschlagen wird Loretta nur noch von unserer Super-Oma, “die Alte”, die in wenigen Monaten 19 Jahre alt wird. Mit Glück beehrt uns “die Alte” noch einige Jahre, da die natürliche Lebenserwartung von Rindern etwa 18-25 Jahre beträgt.

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