Sqare

Station 14-16

Hittfeld - Eddelsener Bruch

Blühflächen

In der ökologischen Landwirtschaft stehen wir vor der Herausforderung, biologische Prozesse zur Nährstoffbereitstellung zu nutzen, anstatt uns an chemisch-synthetischen Mitteln zu bedienen – und genau das passiert auf unseren Blühflächen.

Die Blühflächen dienen als Bodenaktivator und werden als sogenannte Aktivhumus-Mischung bezeichnet. Pflanzen wie Phacelia, Lein, Buchweizen, Kulturmalve, Öllein, Dill, Seradella, Sommerwicken und Sonnenblumen binden die im Boden vorhandenen Nährstoffe, so dass diese nicht verloren gehen oder durch Niederschlag ausgewaschen werden.

Im Sommer und Herbst blüht die Mischung und bietet fliegenden sowie kriechenden Insekten einen mit Pollen und Nektar reichhaltig gedeckten Tisch. Wenn die Grünmasse im Winter durch Kälte und Frost abstirbt, bildet sich auf der Oberfläche eine mulchig-organische Masse, die wir letztendlich unterpflügen und welche der nächsten Generation Setzlinge zu Gute kommt.

Der blühende Acker ist für uns und für das Ökosystem Boden von großem Wert: Die Pflanzen erhalten und fördern das Bodenleben und die natürliche Fruchtbarkeit, sie tragen zur biologischen Vielfalt bei und unterdrücken zudem unerwünschte Beikräuter.

Kleegras - unser heimlicher Superstar!

Kleegras ist die Basis der Fruchtfolge im ökologischen Landbau. Doch was bedeutet das genau? Klee lebt in Symbiose mit den sogenannten Knöllchenbakterien, die sich an den Wurzeln von Leguminosen, wie z.B. Klee, Lupine und Co. anheften, in die Wurzel eidringen und dort Wucherungen bilden - die Knöllchen.

Die Knöllchenbakterien binden Stickstoff aus der Luft und machen ihn für die Pflanzen verfügbar. Der Klee reichert unsere Böden also mit Stickstoff an und macht sie fruchtbar.

Mindestens jedes 3. Jahr bringen wir Kleemischungen auf unseren Gemüse- und Ackerbauflächen aus, um die Bodenfruchtbarkeit wieder herzustellen. Im Kleejahr bringen uns diese Flächen somit keine Erträge vom Gemüse oder Getreide.

Die Mischung macht's

Die Kleemischung, die wir auf unseren Flächen aussäen, besteht aus den Weißkleesorten Alexandriner Klee und Perserklee sowie Weidelgas. Das Weidelgras sorgt dafür, dass das Grünfutter und die Kleegrassilage für unsere Tiere nicht zu "fett" sind. Zudem bildet Weißklee schöne Ausläufer und bedeckt den Boden optimal. Rotklee wird auf unseren Flächen nicht ausgebracht, da er für Pilzkrankheiten (wie z.B. Kleekrebs) deutlich anfälliger ist.

Futter für unsere Tiere

Unser Kleegras sorgt nicht nur für einen lebendigen Boden, sondern dient uns auch als Futtermittel in Form von Grünfutter und Kleegrasilage.

Die Aussaat des Kleegrases findet in der Regel im Frühjahr statt. Nach dem ersten Auflaufen der Kleegrassaaten wird der Schröpfschnitt durchgeführt, um unerwünschte Beikräuter zu stören.

Der zweite Kleeschnitt bringt uns den ersten Ertrag. Nach dem Schnitt wird das Kleegras verdichtet und luftdicht im Ballen verpackt. Milchsäurebakterien im Schnittgut kurbeln die Gärung im Ballen an, so dass hochwertiges, konserviertes Grunfütter in Form von Kleegrassilage entsteht. Beim dritten Schnitt steht das Kleegras nun in voller Pracht, der Ertrag wird noch einmal gesteigert. Der vierte Schnitt ist nicht mehr so ertragreich und wird schließlich als Mulchmasse verwendet.

Sofern unsere Hühner ihren Auslauf auf der Kleewiese haben, wird diese nicht gemäht. Die Hühner erfreuen sich am saftigen Grün und das Kleegras verschwindet schließlich in den hungrigen Schnäbeln der Hennen und Hähne.

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