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Station 4

Alt-Emmelndorf

Kleegras - unser heimlicher Superstar!

Kleegras ist die Basis der Fruchtfolge im ökologischen Landbau.

Doch was bedeutet das genau? Klee lebt in Symbiose mit den sogenannten Knöllchenbakterien, die sich an den Wurzeln von Leguminosen, wie z.B. Klee, Lupine und Co. anheften, in die Wurzel eindringen und dort Wucherungen bilden - die Knöllchen.

Die Knöllchenbakterien binden Stickstoff aus der Luft und machen ihn für die Pflanzen verfügbar. Der Klee reichert unsere Böden also mit Stickstoff an und macht sie fruchtbar.

Mindestens jedes 3. Jahr bringen wir Kleemischungen auf unseren Gemüse- und Ackerbauflächen aus, um die Bodenfruchtbarkeit wieder herzustellen. Im Kleejahr bringen uns diese Flächen somit keine Erträge vom Gemüse oder Getreide.

Die Mischung macht's

Die Kleemischung, die wir auf unseren Flächen aussäen, besteht aus den Weißkleesorten Alexandriner Klee und Perserklee sowie Weidelgas. Das Weidelgras sorgt dafür, dass das Grünfutter und die Kleegrassilage für unsere Tiere nicht zu "fett" sind. Zudem bildet Weißklee schöne Ausläufer und bedeckt den Boden optimal. Rotklee wird auf unseren Flächen nicht ausgebracht, da er für Pilzkrankheiten (wie z.B. Kleekrebs) deutlich anfälliger ist.

Futter für unsere Tiere

Unser Kleegras sorgt nicht nur für einen lebendigen Boden, sondern dient uns auch als Futtermittel in Form von Grünfutter und Kleegrasilage.

Die Aussaat des Kleegrases findet in der Regel im Frühjahr statt. Nach dem ersten Auflaufen der Kleegrassaaten wird der Schröpfschnitt durchgeführt, um unerwünschte Beikräuter zu stören.

Der zweite Kleeschnitt bringt uns den ersten Ertrag. Nach dem Schnitt wird das Kleegras verdichtet und luftdicht im Ballen verpackt. Milchsäurebakterien im Schnittgut kurbeln die Gärung im Ballen an, so dass hochwertiges, konserviertes Grunfütter in Form von Kleegrassilage entsteht. Beim dritten Schnitt steht das Kleegras nun in voller Pracht, der Ertrag wird noch einmal gesteigert. Der vierte Schnitt ist nicht mehr so ertragreich und wird schließlich als Mulchmasse verwendet.

Sofern unsere Hühner ihren Auslauf auf der Kleewiese haben, wird diese nicht gemäht. Die Hühner erfreuen sich am saftigen Grün und das Kleegras verschwindet schließlich in den hungrigen Schnäbeln der Hennen und Hähne.

Rhabarber

Seit 2023 haben wir erstmal Rhabarber-Pflanzen auf unseren Flächen. Die Rhabarber-Stauden sind mehrjährig, winterhart und können jeweils ab Mai geerntet werden.

Um den Johannistag am 24. Juni endet die Rhabarberzeit mit dem Eintreten des zweiten Wachstumsschubes der Pflanze. In der Wachstumsperiode steigt im Rhabarber der Gehalt an Oxalsäure, die für den Menschen als giftig eingestuft wird.

Im Sommer nutzt die Pflanze die Ruhepause, um sich zu regenerieren. Im Winter sterben schließlich die oberirdischen Pflanzenteile ab, die Staude verharrt unterirdisch und treibt im Frühjahr schließlich erneut aus.

Aufs Brot und in den Kuchen

Unser Rhabarber wird zukünftig im Hofladen vermarktet, in der Manufakturküche als Fruchtaufstrich verarbeitet oder in Kuchen und Torten verbacken.

Ackerbau in Seevetal

Zur Versorgung unserer Tiere mit hofeigenen Futtermitteln, um die Biodiversität zu fördern und eine sinnvolle Fruchtfolge zu gewährleisten, bauen wir auf einigen unserer Flächen Winterweizen, Sommerroggen und Triticale an.

Triticale ist eine Kreuzung aus Roggen und Weizen, liefert uns sehr gute Erträge, ist zudem stressstabiler als Weizen und ein guter Eiweißlieferant für die Tiere. Unsere Hühner freuen sich über Weizen und Triticale als ganzes Korn, für unsere Ochsen wird das Korn geschrotet verfüttert.

Unser Getreide wird nach der Ernte gewogen und auf dem demeter Hof von Hans-Herman Meyer-Sahling in Emmelndorf für uns eingelagert. Den Roggen und einen Teil des Weizens vermarkten wir im Anschluss über Hans-Hermann an die Vollkornbäckerei Effenberger.

Hier wächst Winterweizen

Wintergetreide wird im Herbst gesät und im darauf folgenden Sommer geerntet. Winterweizen hat gegenüber dem Sommerweizen den Vorteil einer längeren Vegetationszeit und bringt dadurch höhere Erträge.

Wintergetreide bringt außerdem die Eigenschaft, dass es eine Kälteperiode zwischen 0°C und 8°C für die Ertragsbildung benötigt - und diese muss mindestens 40 Tage andauern.

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